Wahlen 2017 - vorausgesetzt sie finden statt

Wahlen 2017 - vorausgesetzt sie finden statt
Argentinien nach dem Staats-Konkurs von 2001 (verursacht durch die gleichen Leute, die zu der Zeit das Macristen-Regime bilden) erregte auch international die Aufmerksamkeit durch seine zahlreichen Manifestationen und Demonstrationen in den Straßen, in denen jeder seine Zweifel und Sorgen darlegte, Manifestationen mit 5 Personen und Demonstrationen, mit 1 Millionen Teilnehmer oder mehr.
Argentinien war geprägt von einem Gewerkschafts-System, fortgeschrittener als in jedem anderen Land, war geprägt von hochgebildeten und qualifizierten Menschen (wohl wegen der freien Bildung für alle) und einem relativ gut funktionierenden Sozial- und Gesundheitssystem.
Stillgelegte oder in neoliberalen Zeiten günstig verkaufte/privatisierte öffentliche Verkehrsmittel kehrten mit Preisen zugänglich für alle zurück, wie zum Beispiel Fernverkehrszüge oder Binnenflüge mit der nationalen Fluggesellschaft.
Nun ja, all dies war gestern.
Das Macrista-Regime entschied sich für ein anderes Argentinien:
Wer nicht in das Schema passt, wird als politischer Gefangener ins Gefängnis geworfen, ohne Prozess, ohne Urteil, ohne irgendetwas. Dies geschah mit Milagro Sala, Frau, Indianerin, Sozial-Leaderin und gewählte Abgeordnete des Parlasur
(Südamerika-Parlament).
Dies war der Fall für mehrere Gewerkschafts-Funktionäre, und das ist, was für den ehemaligen Präsidentin und aktuelle Kandidaten für einen Sitz im Senat, Cristina Fernández de Kirchner vorgesehen ist.
Um die öffentliche und freie Erziehung brach zu legen, wird den Lehrern an öffentlichen Schulen ein Gehalt von 40% unter der Armutsgrenze angeboten, Studierenden an in öffentlichen Universitäten (die oft tausende von Kilometern von ihrem Heimatort entfernt) wurden die Stipendien und die Subventionen gestrichen.
Damit sich weder die politischen Gefangenen noch die Lehrer oder Studenten allein gelassen fühlen, wurde für denn die Rentner die historische Pensionsanpassung vorgenommen, welche im Normalfall eine Erhöhung von etwa 10 Pesos (ein wenig mehr als ein halben Euro) pro Monat mit sich brachte, andererseits wurden aber die kostenlosen Medikamente für Rentner gestrichen, oftmals Medikamente, die aufgrund der Wirtschaftskrise aber ohnehin nicht mehr verfügbar sind, nicht einmal gegen Bezahlung.
Mindest-Rentner verloren in etwa 45% der Kaufkraft mit dem Macristen-Regime, und die Mindestrente beträgt 38% dessen, was ein Argentinier benötigt, um nicht unter die Armutsgreze zu fallen.
Witwen, mit Witwenpensionen, wurden, unter Androhung der Pensionswegnahme, aufgefordert, neuerlich und sofort alle Unterlagen einzureichen.
Als einige dadurch verursachte Fälle in den/einigen Medien zu kreisen begannen, wie z.B. jene von 96-jährigen Frauen, deren Männer in einer anderen Provinz im Jahr 1974 starben, wurde eifrig zurückgerudert. Mit den Kosten für die Einholung bereits erfolgter Dokumentation, verblieben die Witwen ... Pech gehabt.
Behinderten Menschen wurden ebenfalls ihre Renten zurückgezogen. Konfrontiert mit Massendemonstrationen, wurde auch hier zurückgerudert, allerdings nur mit Worten: Es sei ein politischer Fehler gewesen, und es würde nicht stattfinden, die Rentenzahlungen an behinderte Mitmenschen blieb aber dennoch aus.
Die riesige Welle der Entlassungen, angeblich nötig, um den Arbeitsmarkt zu flexibilisieren, hat bereits mehr als eine halbe Million neue Entlassungen mit sich gebracht, mehr als 3 Millionen neue Arme wurden mit vollem Erfolg durch das Macristen-Regime geschaffen - der (fast) letzte Akt, waren die mehr als 600 von der Firma PepsiCo aud die Straße Gesetzten. In diesem Zusammenhang scheint es irgendwie nun doch besser zu sein, wenn man mit dem CEO von PepsiCo verhandelt, diesem sich nicht mir einer Dose Coca Cola gegenüberzusetzen, wie es die honorable Vizepräsidentin tat.
Auf der anderen Seite sind die 40 Offshore-Firmen des ehrenhaften Präsidenten selbst, die damit vermutete massive Steuerhinterziehung, Offshore-Firmen aller anderen Regierungsmitglieder, Bestechungsfälle, wie jene, im Zusammenhang mit Odebrecht, und die Tatsache, dass das Geld halt irgendwohin fließt, und weder den Menschen noch dem Land zugute kommt, auch Dinge, die bereits bestens in den Gehirnen der Menschen eingraviert sind.
Für die Leute ist es auch schwierig die Erhöhungen der Energie-, Wasser- und Müllentsorgungspreise von bis zu 6000% zu vergessen weil sie dies täglich und immer vor Augen haben, wenn sie ihre dünn gewordenen Brieftaschen ansehen.
Angesichts all dessen ist es also nicht besonderes überraschend, dass die Zahl der sozialen Proteste zunimmt, und es jeden Tag Demonstrationen gegen die Regierung und ihre Maßnahmen gibt.
Die wirtschafts-stärkenden Investitionen (für das vergangene Jahr versprochen) haben bislang nicht stattgefunden, weil die Argentinier, laut dem honorablen Staatspräsidenten, allesamt faule Kerle sind, so helfen auch enorme Anstrengungen seinerseits nichts, kein Ausländer will investieren ...). Wäre in dieser Hinsicht etwas Positives zu vermelden gewesen, wäre das ein nettes, gutes Argument für die Wahlen 2017 gewesen.
War aber nicht, daher: Strategie geändert.
Nun will das Macristen-Regime die harte Hand zeigen: Gleichsam, als ob Argentinien mitten im Bürgerkrieg steckt, werden willkürlich schwerbewaffnete Einheiten geschickt, um Demonstrationen zu unterdrücken, wo es vornehmlich darum geht, Frauen und Kinder zu schlagen, was den Mitgliedern dieser schwerbewaffneten Einheiten offensichtlich entgegenkommt, weil geschätzter maßen dort weniger Widerstand zu erwarten ist, was es einem erlaubt, sich mehr auf der sicheren Seite zu fühlen ...
Ebenso willkürlich werden schwerbewaffnete Einheiten losgeschickt, um Razzien in Büros von Gewerkschaft durchzuführen, weil (wohl zu Recht) angenommen wird, dass dort Menschen arbeiten, die nicht ganz mit dem, was da so abläuft, einverstanden sind.
Mit der Annäherung des Wahltermins, und den ernsthaften Chancen für das Macristen Regime sich dort kalte Füße zu holen, weil angenommen werden kann, dass die Wähler dem Macristen Regime die Misserfolge heimzahlen werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Anzahl der Angriffe und Attacken auf demokratische Einrichtungen, Versammlungen, Demonstrationen und sogar Kandidaten weiter steigt.
Von harter Hand bis zur Diktatur ist es nur ein Schritt.
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